In den Projekten Rassismus in der ärztlichen Ausbildung und Möglichkeiten und Hürden rassimusbezogener Beratungsarbeit werden die Interviews mit Personen, die unmittelbar/ potenziell von Rassismus betroffen sind (Patient*innen aus den Communities, Medizinstudierende und Ärzt*innen) geführt. Außerdem werden Interviews mit Expert*innen zum Thema Rassismus in der Gesundheitsversorgung und auch mit Akteur*innen aus dem Feld der Betroffenenberatung geführt. Barrieren bezüglich Feldzugängen und Rekrutierungen von Teilnehmenden spielen dabei oftmals eine erhebliche Rolle. Je nach Interviewkontext und -form werden die Aussagen verschiedenen Wissensebenen zugeordnet (Deutungswissen, Prozesswissen, Expertenwissen) und teilweise mit anderen methodischen Zugängen zum Feld (z.B. Dokumentensichtung und -analyse) ergänzt bzw. gespiegelt.
Im Projekt Institutioneller Rassismus in Kindertageseinrichtungen werden in semi-strukturierten bzw. leitfadengestützen Interviews Berliner Expert*innen, Leitungskräfte und pädagogische Fachkräfte der frühkindlichen Bildung zu ihren Erfahrungen mit der Vergabe von Kita-Plätzen und Bildungsbeteiligung befragt. Die Interviews werden sowohl mit pädagogischen Fachkräften geführt, die von Rassismus privilegiert werden, als auch mit Fachkräften, die selbst von rassistischer Diskriminierung betroffen sind. Dadurch sollen unterschiedliche Perspektiven auf die Wirkweisen von institutionellem Rassismus in der Kita abgebildet werden. Um sicherzustellen, dass im Austausch mit den Interviewpartner*innen eine möglichst offene Gesprächsatmosphäre entsteht, muss in diesem Zusammenhang auch die Position der Forschenden berücksichtigt werden. Die Interviews werden durch Elemente der teilnehmenden Beobachtung (z.B. in pädagogischen Alltagssituationen, Auswahlgesprächen zur Kita-Platzvergabe, etc.) ergänzt, um sicherzustellen, dass auch indirekte und nicht offensichtliche Formen rassistischer Diskriminierung erfasst werden.
Die erhobenen Daten werden aus einer intersektionalen Forschungsperspektive, angelehnt an Ansätze der Grounded Theory, in einem induktiv-deduktiven Analyseverfahren ausgewertet. So können neben den Wirkungsmechanismen von institutionellem Rassismus auch andere Diskriminierungsdimensionen (z.B. Sexismus, Adultismus, etc.) berücksichtigt werden.