Über uns

Team
Das Team des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors (NaDiRa) besteht aus Forscher*innen des DeZIM-Instituts in Berlin sowie der bundesweit vernetzten DeZIM-Forschungsgemeinschaft. Das Team vereint Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Disziplinen, um den multi-methodischen und interdisziplinären Charakter des NaDiRa zu gewährleisten. Dr. Cihan Sinanoglu und Prof. Dr. Zerrin Salikutluk leiten am DeZIM-Institut die Geschäftsstelle des NaDiRa.
Neue Standards für das Monitoring von Diskriminierung und Rassismus
Der Nationale Diskriminierungs- und Rassismusmonitor – kurz NaDiRa – setzt neue Standards in der Rassismusforschung: Durch eine innovative Methodenvielfalt, die enge Zusammenarbeit mit von Rassismus betroffenen Communitys und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen werden Diskriminierung und Rassismus in Deutschland mit neu entwickelten Begriffen und Konzepten langfristig und kontinuierlich untersucht.
Mit seinem multimethodischen Forschungsdesign schafft NaDiRa empirisch belastbare Daten zu Diskriminierung und Rassismus. Sozialpsychologische Experimente, innovatives Sampling für den Survey, partizipative und communitybasierte Studien sowie die Analyse von Dokumenten und Medienkorpora bilden die Grundlagen für dieses multimethodische Monitoring. Durch die Verbindung kritischer Rassismusforschung mit sozialer Ungleichheitsforschung wird Rassismus in seinen gesellschaftlichen Dimensionen systematisch erfasst.
Der zivilgesellschaftliche Begleitprozess des NaDiRa ist zentral für die Qualität der Forschung und in seinem Ansatz einzigartig. Formate wie Konsultationen, langfristige Kooperationen und Fachkreise ermöglichen es, das Wissen und die Erfahrungen betroffener Communitys grundlegend in die Forschung einzubeziehen. Durch diese Zusammenarbeit ist es dem NaDiRa möglich, die Themen und Lebensrealitäten der Menschen direkt aufzugreifen und in die Forschung zu integrieren.
Anhand von vier Schwerpunkten – Gesundheit, Wohnen, Arbeit, Bildung – werden die für die betroffenen Communitys zentralen Lebensbereiche abwechselnd in den Blick genommen. Ziel ist es, Aussagen darüber zu treffen, wie und mit welchen Folgen Rassismus in diesen Bereichen wirkt. Langfristig sollen Indikatoren für diese zentralen Lebensbereiche entwickelt werden, um strukturelle Benachteiligungen und Ungleichheiten identifizieren zu können.
Dieser innovative Forschungs- und Monitoringansatz bildet eine solide Grundlage für die Beobachtung gesellschaftlicher Entwicklungen. Die evidenzbasierte Einordnung und systematische Erfassung von Diskriminierung und Rassismus in Deutschland liefern wichtige Hinweise für die Entwicklung zielgerichteter politischer Maßnahmen zur Förderung von diskriminierungsfreien Institutionen und antirassistischen Maßnahmen.
Mit dem NaDiRa wird ein Monitoring zu Diskriminierung und Rassismus in Deutschland institutionell verankert, dessen Ergebnisse gleichermaßen von wissenschaftlichen wie zivilgesellschaftlichen Institutionen genutzt werden können.
Auftrag
Das DeZIM erhielt 2020 den Auftrag, Ursachen, Ausmaß und Folgen von Rassismus wissenschaftlich zu untersuchen und langfristige Beobachtungsinstrumente zu entwickeln.
Bis zu diesem Zeitpunkt gab es in Deutschland keine systematische und quantitative Erfassung von Rassismus durch wissenschaftliche Studien mit einer langfristigen Perspektive. Anlass für diesen Auftrag waren eine Reihe von rassistischen, antisemitischen Anschlägen und Morden in Deutschland (u. a. Halle, Hanau). In Reaktion auf diese Gewalt richtete die damalige Bundesregierung im März 2020 einen Kabinettsausschuss zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus unter Leitung von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel ein. Im Juli 2020 bewilligte der Deutsche Bundestag Mittel für die Einrichtung des NaDiRa am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM). Im November desselben Jahres beschloss der Kabinettsausschuss gegen Rechtsextremismus und Rassismus einen ergänzenden Maßnahmenkatalog zur Intensivierung und institutionellen Verankerung der Rassismusforschung in Deutschland.
Wissenschaftlicher Beirat
Das DeZIM-Institut hat für den Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa) einen Wissenschaftlichen Beirat gegründet. Seine Aufgabe besteht darin, die Geschäftsstelle des NaDiRa zu beraten, um durch regelmäßige Evaluierungen und kritische Beurteilungen die hohe nationale und internationale Qualität der Forschung zu sichern.
Prof. Dr. Julia Becker (Universität Osnabrück)
Prof. Dr. Eddie Bruce-Jones (SOAS University, London)
Prof. Dr. Eldad Davidov (Universität zu Köln und Universität Zürich)
Prof. Dr. Fatima El-Tayeb (Yale University, New Haven Connecticut)
Prof. Dr. Fenella Fleischmann (Universiteit Utrecht)
Prof. Dr. Paul Mecheril (Universität Bielefeld)