Das deutsche Gesundheitssystem bietet keinen einheitlichen rechtlichen Versorgungsrahmen und ist durch föderale Strukturen, Schlüsselpersonen mit Handlungsspielräumen und den Anspruch des Systems an aktive Koproduzent*
innen geprägt. Auch entstehen in der Gesundheitspolitik und -versorgung durch Rassismus und (rassistische) Diskriminierung gegenüber Geflüchteten (partielle) Exklusionen und Barrieren. Dieses NaDiRa Working Paper betrachtet
die Auswirkungen von Rassismus auf die Gesundheitsversorgung von Geflüchteten und wie diese sich als Exklusionen auf Geflüchtete äußern. Rassismus wird dabei nicht nur als subjektive Handlung, sondern auch als (gesamt-)gesellschaftliche Machtstruktur begriffen. Der Output von individuellem und institutionellem Rassismus
ist Diskriminierung, die in ihrer Folge soziale Ungleichheiten produziert. Mit der auf der Grounded Theory basierenden Auswertung von narrativen (biografischen) Interviews sowie Feld- und Gesprächsnotizen aus informellen und ethnografischen Gesprächen werden subjektive Erfahrungen substanzkonsumierender1 Geflüchteter analysiert.
Der Blick fällt dabei sowohl auf Rassismus als krankmachenden Faktor als auch auf die Auswirkungen von institutionellen Machtverhältnissen auf den Zugang zum Gesundheitssystem. Im Fokus der Studie stehen die Barrieren im Zugang zum Versorgungssystem und ihre Folgen. Darüber hinaus werden Handlungsstrategien der Geflüchteten skizziert.